BienenCoaching mit den GrenzlandBienen

Mittwoch, 04. August 2021

In den frühen Morgenstunden, noch bevor die ersten Honigbienen am Haus St. Georg in Wegberg-Watern neugierig ihre Köpfe aus den Fluglöchern stecken konnten, traf dort an einem Mittwoch im August ein Trio der GrenzlandBienen ein: Tonia, Holger und Torsten. Beladen mit einer Kiste Imkerjacken für Kinder, Zargen, Waben, jeder Menge Anschauungsmaterialien und voller Tatendrang 🙂

Zusammen mit Lucy und Lorenz, den beiden neuen Freiwilligen am Haus St. Georg und Felicitas, der pädagogischen Leiterin der Jugendbildungsstätte, wurde dann auf der noch vom Tau glitzernden Wiese geschwind ein hübscher Openair-Projektraum für das 1. BienenCoaching für Kinder eingerichtet.

Als sich dann um 09:00 Uhr die erste 12-köpfige Kinderschar gut gelaunt im Kreis auf die Bänke eines Lagerfeuer-Platzes verteilte, blitzten auch bereits die ersten Sonnenstrahlen fröhlich durch die Bäume.

Hatte es also doch geholfen, dass wir alle tagelang artig den Teller leergegessen hatten! Die Wetterfee meinte es dann auch den kompletten Tag so richtig gut mit uns. Nicht ein Tropfen Regen ist uns auf die Köpfe gefallen. So konnten wir auch mit der zweiten 11-köpfigen Gruppe am Nachmittag unser geplantes Programm bei den Bienen verwirklichen.

Ganz schnell war klar: Die Kinder wussten bereits eine ganze Menge über Bienen, Wespen, Hummeln und Hornissen. So war für die Kids bereits klar:

  • Bienen haben ein Fell – Wespen nicht
  • Bienen sind Vegetarier – nur die Wespen wollen was vom Steak abhaben
  • Bienen helfen bei der Bestäubung und sorgen dafür dass Pflanzen und Früchte wachsen und sich vermehren können
  • Bienen können stechen, aber nur ein einziges Mal, daher überlegen sie sich sehr gut, ob sie das tun oder nicht

Die Jungs und Mädels waren sehr wissbegierig und aufmerksam, haben uns lebhaft von ihren eigenen Erlebnissen mit den kleinen fleißigen Tierchen erzählt und uns mit interessanten Fragen überrascht. So wussten die Kinder auch bereits, dass Bären zu den natürlichen Feinden der Bienen gehören, weil diese unglaublich gerne Honig naschen. Das war dann auch eine perfekte Überleitung zu einer lustigen Spielrunde

„Bär jagt Biene – Biene jagt Imker – Imker jagt Bär“.

Die Erkenntnis, dass eine Bienen-Königin bereits 16 Tage nach der Eiablage aus ihrem Kokon geschlüpft kommt und nicht erst nach 9 Monaten und dass in einem Bienenvolk zwischen 30.000 und 60.000 Bienen leben können und nicht nur 200, führte dann zu weiteren erstaunten Gesichtern in der munteren Runde. Ebenso für große Augen sorgte die Information, dass Honigbienen beim Stechen einen Bananenduft auf ihrem „Feind“ hinterlassen und dass man deswegen vor einem Besuch bei den Bienen besser keine Bananen gegessen haben sollte.

Außerdem durften die Kinder eine leere, ausgebaute Wabe herumgehen lassen und ihre Nasen und Finger in ein Glas mit frisch abgekratztem klebrigem Propolis stecken.

Torsten hatte noch rechtzeitig einen Tag zuvor einen kleinen Schaukasten gebastelt, in dem sich die Kinder die einzelnen Stadien der Brut bis zur fertigen Biene plastisch anschauen konnten. Der Kasten hat großes Interesse geweckt und wurde daher auch sehr intensiv von den Kids bestaunt und nur sehr schleppend an den Nächsten weitergereicht.

Passend zum Entwicklungszyklus der Bienen gab es dann direkt ein lustiges Spiel zum Herumtoben auf der Wiese, bei dem alle Kinder zunächst als Ei in der Hocke durch die Gegend gestapft sind. Mittels Schnick-Schnack-Schnuck haben sie sich dann bis hin zu einer Biene hin entwickelt.

Das Highlight beim BienenCoaching war dann jedoch – ebenso wie beim Probe-Coaching ein paar Wochen zuvor – der Besuch bei den Bienen. Gut geschützt durch Imkerjacken mit einem bienendichten Schleier und dicken Imkerhandschuhen aus Leder haben wir mit den Kindern in kleinen Gruppen im Wechsel einen Blick in die Bienenvölker geworfen und uns ganz intensiv den regen Flugverkehr an den Fluglöchern angeschaut. Hier konnten wir die Landung von Bienen mit unterschiedlich gefärbten Pollenhöschen beobachten und den gnadenlosen Rauswurf einiger Drohnen.

Holger hat den Kindern den ein oder anderen Bienen-Mann (Drohne) auf die Handschuhe gesetzt und dazu erklärt, dass die Bienen-Jungs zwar mächtig laut sein können, aber dafür keinen Stachel besitzen. Stechen können nämlich nur die Bienen-Mädels. Schnell konnten die Kinder dann auch den Größenunterschied zwischen den männlichen und weiblichen Bienen erkennen. Mit der Nachmittagsgruppe konnten wir dann zufällig sogar eine ganze Schar junger Bienen bei ihren ersten Flugübungen beobachten. Sehr spannend.

Alle Kinder durften dann auch einmal eine voll verdeckelte Honigwabe festhalten und waren schwer überrascht wie schwer solch eine Wabe im Vergleich zu der leeren Wabe gewesen ist, die zuvor im theoretischen Teil des BienenCoachings die Runde gemacht hatte. Wir haben außerdem auch einen Blick auf eine Brutwabe geworfen, auf der die Kinder unverdeckelte und verdeckelte Brut bewundert haben.

Die andere Gruppe hat jeweils während dieser Zeit mit Lucy und Lorenz coole Saatbomben hergestellt, die künftig für eine kunterbunte Blütenpracht mit viel Nahrung für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge, Käfer und alle anderen hungrigen Insekten sorgen können.

Zum Abschluss des Tages gab es dann für jedes Kind noch ein Löffelchen voller köstlichem Honig … frisch aus der Wabe gelöffelt und es war eindeutig, dass die Kids am liebsten die komplette Wabe ausgelöffelt hätten. So lecker 😋

Fazit: Ein aufregender Tag bei den Bienen liegt hinter uns – für die Kinder ebenso wie für die Imker*innen der GrenzlandBienen. Keiner ist gestochen worden. Es hat mächtig viel Spaß gemacht und wir freuen uns auf eine Fortsetzung des Projektes – nicht nur während der Sommerferien.

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